Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Streifen
RAU
Dort hinten, zwischen fast schwarzem Himmel und dunkler Wiese plötzlich der schmale Streifen gelb-orange-rot. Noch einmal schiebt sich das Abendlicht zwischen die fast schwarzen Flächen, bevor es endgültig Platz macht für die Nacht. Gerade eben noch war das Gewitter mit seinen taghellen Blitzen, und davor das Wetterleuchten. Lichtdramatik pur in der vergangenen Stunde, die Natur hat einmal wieder alles aufgefahren, was sie liebt und fürchtet zugleich.
Noch lieber mag sie ja die Natur im hohen Norden, wenn sich die reduzierten Flächen in schmale Streifen aufeinanderlegen. Wenn sich Himmel, Meer und Sand, manchmal auch im trüben Licht, kaum noch voneinander unterscheiden oder im grellen Sonnenlicht wie mit einem Lineal gezogen scharf und deutlich voneinander getrennt gemeinsam leuchten.
Die Natur hat alles bereit, und wir kupfern das nach, was uns gefällt. Streifen auf Kleidern, Blusen, Schürzen, Kissen, Decken, Bettwäschen, auf Tapeten, Teppichen und Fußabtretern. Trägt sie deshalb so gerne in den Ferien diese Oberteile mit Streifen? Blau auf weiß, rot auf blau, weiß auf hellblau oder umgekehrt? Diese bretonischen T-Shirts, die ihr selbst auf dem Kudamm augenblicklich das Gefühl von Freiheit, Sand und salziger Meeresluft geben und Appetit auf Fisch, Austern und einen gut gekühlten Weißwein machen?
Nur keine Karos, auch nichts Geometrisches und erst recht nichts Florales, einfach Streifen in nahezu allen Kombinationen. Breit neben schmal, hellgelb neben pastellgrün, schwarz und weiß, fünf Farben nebeneinander oder die des Regenbogens oder auch die der gesamten Farbpalette. Die Zahl der Mischungen und Kombinationen ist grenzenlos, und fast eine jede erfreut sie. Auch selber aufgemalt sind sie ein Kinderspiel, so schlicht und einfach beeindruckend.
Vielleicht zeigt sich ja auch diesen Abend wieder der gelborangerote Streifen am Himmel dort hinten ganz weit rechts und leuchtet noch eine kleine Weile, bevor die Nacht beginnt, ihre ganz persönliche Licht- Rhapsodie.
Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Streifen
RAU
Dort hinten, zwischen fast schwarzem Himmel und dunkler Wiese plötzlich der schmale Streifen gelb-orange-rot. Noch einmal schiebt sich das Abendlicht zwischen die fast schwarzen Flächen, bevor es endgültig Platz macht für die Nacht. Gerade eben noch war das Gewitter mit seinen taghellen Blitzen, und davor das Wetterleuchten. Lichtdramatik pur in der vergangenen Stunde, die Natur hat einmal wieder alles aufgefahren, was sie liebt und fürchtet zugleich.
Noch lieber mag sie ja die Natur im hohen Norden, wenn sich die reduzierten Flächen in schmale Streifen aufeinanderlegen. Wenn sich Himmel, Meer und Sand, manchmal auch im trüben Licht, kaum noch voneinander unterscheiden oder im grellen Sonnenlicht wie mit einem Lineal gezogen scharf und deutlich voneinander getrennt gemeinsam leuchten.
Die Natur hat alles bereit, und wir kupfern das nach, was uns gefällt. Streifen auf Kleidern, Blusen, Schürzen, Kissen, Decken, Bettwäschen, auf Tapeten, Teppichen und Fußabtretern. Trägt sie deshalb so gerne in den Ferien diese Oberteile mit Streifen? Blau auf weiß, rot auf blau, weiß auf hellblau oder umgekehrt? Diese bretonischen T-Shirts, die ihr selbst auf dem Kudamm augenblicklich das Gefühl von Freiheit, Sand und salziger Meeresluft geben und Appetit auf Fisch, Austern und einen gut gekühlten Weißwein machen?
Nur keine Karos, auch nichts Geometrisches und erst recht nichts Florales, einfach Streifen in nahezu allen Kombinationen. Breit neben schmal, hellgelb neben pastellgrün, schwarz und weiß, fünf Farben nebeneinander oder die des Regenbogens oder auch die der gesamten Farbpalette. Die Zahl der Mischungen und Kombinationen ist grenzenlos, und fast eine jede erfreut sie. Auch selber aufgemalt sind sie ein Kinderspiel, so schlicht und einfach beeindruckend.
Vielleicht zeigt sich ja auch diesen Abend wieder der gelborangerote Streifen am Himmel dort hinten ganz weit rechts und leuchtet noch eine kleine Weile, bevor die Nacht beginnt, ihre ganz persönliche Licht- Rhapsodie.