Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Nur Gutes
RAU
So meinst du das also. Du hältst es nicht mehr aus, Tag für Tag von den schlechten Dingen zu hören und zu lesen. Magst keine Zeitungen mehr aufschlagen, keine Nachrichten und Filme mehr sehen. Auch gehen dir viele deiner Mitmenschen auf die Nerven, die stundenlang lamentieren und sich ewig nur beschweren und Endzeitstimmung verbreiten. Die Welt um dich herum scheint nur noch aus Schrecklichem und Bedrohlichem zu bestehen. Auf die Medien hast du sogar einen richtigen Brass. Nun, ist es nicht ihr Job? Immer zu informieren und hinter die Fassaden zu sehen? Doch du erträgst all das nicht mehr.
Sie könnten doch auch mal was Gutes zeigen, sagst du. Eine Art Positiv TV und Radio, vierundzwanzig Stunden lang nur Berichte über Geglücktes! Diese Idee hatte schon einmal jemand vor vielen Jahren und fand auch Sponsoren dafür, aber letztlich dann doch nicht genügend Abnehmer. Die Lust am Kick bringt eben einfach doch mehr Quote.
Natürlich wollen alle Geburten und Hochzeiten feiern, möchten die große Liebe erleben, das Beste für ihre Kinder, den Traumjob und genügend Geld für Dies und Das haben und es sich gut gehen lassen. Du denkst, jetzt rutsche ich aber ganz schön mies ins Klischee ab? Wieso? So war es und ist es und wird es immer bleiben. Du wolltest doch nur Gutes hören, und jetzt gefällt es dir nicht. Was ist los mit dir?
Du weißt es nicht. Die Zeiten sind so bedrückend, und es kostet verdammt viel Kraft sich durch zu schlängeln. Krieg, Wirtschaft, Klima, Umwelt, sozialer Zusammenhalt. Da kann dir schon der Gedanke an das Gute kommen, selbstverständlich. Und danke, dass du an mich denkst, wenn alles mal wieder zu schwer, zu dunkel und zu bedrohlich wird. Da helfe ich natürlich gerne aus und springe ein. Ein wohliges Bad zum Beispiel, frische Blumen oder ein langer Spaziergang? Seit Wochen ist es nur grau da draußen? Oder zu heiß und zu trocken? Gut, dass du mich daran erinnerst, dann schicke ich gleich morgen viel Sonne oder viel Regen, und auch freie Zeit für einen langen Spaziergang, einen ausgedehnten Schwimmbadbesuch und ein gutes Gasthaus am Weg. Und abends schicke ich dir einen guten Freund oder eine Frau vorbei, ihr seht zusammen einen schönen Film, kuschelt bei heißem Tee oder Gin Tonic auf dem Sofa, habt eine tolle Nacht zusammen und ein wunderbares Frühstück am Morgen.
Klingt nach Wundertüte? So einfach ginge das doch nicht! Die Zeiten sind hart und schonungslos, KI verfasst mittlerweile Texte aller Arten und Heerscharen von Menschen werden ihren Job verlieren, der Weltraum ist der neue Machtraum, in dem die zukünftigen Schlachten geschlagen werden. Daran kann ich nichts ändern, leider. Aber nimm mich doch einfach an. Überall bin ich. Aber vielleicht ist das ja auch der springende Punkt. Du siehst, hörst, riechst, fühlst und schmeckst mich nicht oder viel zu selten, denn eigentlich bin ich fast immer da. Überlege mal.
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Nur Gutes
RAU
So meinst du das also. Du hältst es nicht mehr aus, Tag für Tag von den schlechten Dingen zu hören und zu lesen. Magst keine Zeitungen mehr aufschlagen, keine Nachrichten und Filme mehr sehen. Auch gehen dir viele deiner Mitmenschen auf die Nerven, die stundenlang lamentieren und sich ewig nur beschweren und Endzeitstimmung verbreiten. Die Welt um dich herum scheint nur noch aus Schrecklichem und Bedrohlichem zu bestehen. Auf die Medien hast du sogar einen richtigen Brass. Nun, ist es nicht ihr Job? Immer zu informieren und hinter die Fassaden zu sehen? Doch du erträgst all das nicht mehr.
Sie könnten doch auch mal was Gutes zeigen, sagst du. Eine Art Positiv TV und Radio, vierundzwanzig Stunden lang nur Berichte über Geglücktes! Diese Idee hatte schon einmal jemand vor vielen Jahren und fand auch Sponsoren dafür, aber letztlich dann doch nicht genügend Abnehmer. Die Lust am Kick bringt eben einfach doch mehr Quote.
Natürlich wollen alle Geburten und Hochzeiten feiern, möchten die große Liebe erleben, das Beste für ihre Kinder, den Traumjob und genügend Geld für Dies und Das haben und es sich gut gehen lassen. Du denkst, jetzt rutsche ich aber ganz schön mies ins Klischee ab? Wieso? So war es und ist es und wird es immer bleiben. Du wolltest doch nur Gutes hören, und jetzt gefällt es dir nicht. Was ist los mit dir?
Du weißt es nicht. Die Zeiten sind so bedrückend, und es kostet verdammt viel Kraft sich durch zu schlängeln. Krieg, Wirtschaft, Klima, Umwelt, sozialer Zusammenhalt. Da kann dir schon der Gedanke an das Gute kommen, selbstverständlich. Und danke, dass du an mich denkst, wenn alles mal wieder zu schwer, zu dunkel und zu bedrohlich wird. Da helfe ich natürlich gerne aus und springe ein. Ein wohliges Bad zum Beispiel, frische Blumen oder ein langer Spaziergang? Seit Wochen ist es nur grau da draußen? Oder zu heiß und zu trocken? Gut, dass du mich daran erinnerst, dann schicke ich gleich morgen viel Sonne oder viel Regen, und auch freie Zeit für einen langen Spaziergang, einen ausgedehnten Schwimmbadbesuch und ein gutes Gasthaus am Weg. Und abends schicke ich dir einen guten Freund oder eine Frau vorbei, ihr seht zusammen einen schönen Film, kuschelt bei heißem Tee oder Gin Tonic auf dem Sofa, habt eine tolle Nacht zusammen und ein wunderbares Frühstück am Morgen.
Klingt nach Wundertüte? So einfach ginge das doch nicht! Die Zeiten sind hart und schonungslos, KI verfasst mittlerweile Texte aller Arten und Heerscharen von Menschen werden ihren Job verlieren, der Weltraum ist der neue Machtraum, in dem die zukünftigen Schlachten geschlagen werden. Daran kann ich nichts ändern, leider. Aber nimm mich doch einfach an. Überall bin ich. Aber vielleicht ist das ja auch der springende Punkt. Du siehst, hörst, riechst, fühlst und schmeckst mich nicht oder viel zu selten, denn eigentlich bin ich fast immer da. Überlege mal.