Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Kein Drama
RAU
Ach, wird sicher alles noch gut ausgehen.
Ich weiß, brauchst mich nicht zu beruhigen, Papa, ich werde damit klarkommen.
Na, da bin ich aber froh, ich dachte schon …
Was?
Naja … ich weiß jetzt nicht …
Ob du mit mir darüber reden sollst?
Ja, irgendwie schon …
Hochkant durch die Abschlussprüfung gerasselt, Kündigung der Wohnung und Marie ist auch weg …
Ganz schön viel.
Hab nicht „hier“ geschrien, als das alles verteilt wurde.
Die Prüfung kannst du wiederholen.
In vier Wochen.
Großes Daumendrücken dafür.
Wird schon werden.
Und wohnen kannst du ja auch erstmal wieder hier.
Ich ziehe vorerst zu Paul.
Bei den Eltern wieder einziehen ….
Genau.
Und mit Marie?
Keine Ahnung, frag' mich nicht.
Ok, ich lass Dich in Ruhe. Noch ein Bier?
Gern.
BVB hat gestern endlich wieder gewonnen.
Hab‘ gerade nicht viel Zeit für Fußball.
Verstehe.
Mach‘ Dir keinen Kopf, Papa.
Ich versuch’s.
Das andere da draußen ist schlimmer. Trump, Putin, der Chinese, nur Schurken. Wollen die Welt neu unter sich aufteilen.
Ich wollte nicht damit anfangen.
Noch ein Bier?
Auf jeden Fall.
Wir reden viel drüber, eigentlich ständig.
Ist aber auch nicht so gut. Wir haben uns früher nicht so viele Gedanken gemacht.
Vielleicht ja auch Teil der Probleme.
Sehe es mittlerweile auch so. So bequem und naiv wie wir waren, haben viel zu oft zugesehen und nur geredet, statt zu handeln. Ok, wir sind auf die Demos und nicht zum Bund, sind viel gereist und haben ein wunderbar sattes Leben geführt.
Hätten wir sicher auch so gemacht. Und verglichen mit dem Ganzen grad auf der Welt ist mein Ding jetzt gerade ja wirklich auch kein Drama.
Ach Junge.
So wäre unser Gespräch wohl verlaufen, da bin ich mir sicher. Aber Max hat auf meinen Anruf nicht geantwortet, wollte mich wohl nicht sehen. Sage niemand, dass sich ein Vater nicht auch so seine Gedanken macht.
Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Kein Drama
RAU
Ach, wird sicher alles noch gut ausgehen.
Ich weiß, brauchst mich nicht zu beruhigen, Papa, ich werde damit klarkommen.
Na, da bin ich aber froh, ich dachte schon …
Was?
Naja … ich weiß jetzt nicht …
Ob du mit mir darüber reden sollst?
Ja, irgendwie schon …
Hochkant durch die Abschlussprüfung gerasselt, Kündigung der Wohnung und Marie ist auch weg …
Ganz schön viel.
Hab nicht „hier“ geschrien, als das alles verteilt wurde.
Die Prüfung kannst du wiederholen.
In vier Wochen.
Großes Daumendrücken dafür.
Wird schon werden.
Und wohnen kannst du ja auch erstmal wieder hier.
Ich ziehe vorerst zu Paul.
Bei den Eltern wieder einziehen ….
Genau.
Und mit Marie?
Keine Ahnung, frag' mich nicht.
Ok, ich lass Dich in Ruhe. Noch ein Bier?
Gern.
BVB hat gestern endlich wieder gewonnen.
Hab‘ gerade nicht viel Zeit für Fußball.
Verstehe.
Mach‘ Dir keinen Kopf, Papa.
Ich versuch’s.
Das andere da draußen ist schlimmer. Trump, Putin, der Chinese, nur Schurken. Wollen die Welt neu unter sich aufteilen.
Ich wollte nicht damit anfangen.
Noch ein Bier?
Auf jeden Fall.
Wir reden viel drüber, eigentlich ständig.
Ist aber auch nicht so gut. Wir haben uns früher nicht so viele Gedanken gemacht.
Vielleicht ja auch Teil der Probleme.
Sehe es mittlerweile auch so. So bequem und naiv wie wir waren, haben viel zu oft zugesehen und nur geredet, statt zu handeln. Ok, wir sind auf die Demos und nicht zum Bund, sind viel gereist und haben ein wunderbar sattes Leben geführt.
Hätten wir sicher auch so gemacht. Und verglichen mit dem Ganzen grad auf der Welt ist mein Ding jetzt gerade ja wirklich auch kein Drama.
Ach Junge.
So wäre unser Gespräch wohl verlaufen, da bin ich mir sicher. Aber Max hat auf meinen Anruf nicht geantwortet, wollte mich wohl nicht sehen. Sage niemand, dass sich ein Vater nicht auch so seine Gedanken macht.