Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog

Fertig
Ich schließe meine Augen und höre ein Menge:
"Ich habe fertig.“ Insider erinnern sich natürlich sofort an den genervten Spruch, mit dem seinerzeit 1998 der frustrierte FC Bayern Trainer Trappatoni die Presskonferenz beendete, aufstand und den Raum verließ. Er sagte auch „was erlauben Strunz? und „schwach wie eine Flasche leer". Fünfundzwanzig Jahre später sind es Ikonen der deutschen Sprache, gesprochen von einem Italiener.
„Mama, fertig.“ Zum Glück sind diese Zeiten vorbei, als die lieben Kleinen so riefen“, aber die Erinnerung daran wird nie vorbeigehen, und auch nicht das Gefühl, wie stolz ich damals war, dass sie wieder einen weiteren Schritt in der Entwicklung genommen haben. Also keine Windeln mehr kaufen, schleppen, wechseln und entsorgen.
„Essen ist fertig.“ Wie oft habe ich diesen Satz nicht schon gerufen, manchmal zwei-, drei- oder auch viermal, bis die Familie endlich zusammen saß. Und später dann am Tisch, wenn die Jungs wieder loswollten zu ihren Freunden oder zum Sport und es ihnen im schlimmsten Fall auch gar nicht geschmeckt hat oder sie das Gespräch der Eltern nicht interessiert oder auch genervt hat, dann war es an uns Großen, darauf hinzuweisen, „wir sind noch nicht fertig.“
„Du glaubst nicht, wie fertig ich bin. Die Woche war so unglaublich, ich werde versuchen, am Wochenende mal auszuschlafen“. Kenne ich meine Schwester Inga eigentlich anders als müde und erschöpft, überfordert, überanstrengt und einfach fertig? Und in letzter Zeit kommt noch die Krönung dazu. „Mein Chef hat mich doch tatsächlich auf dem Kicker, er macht mich regelrecht fertig mit seinen ständigen Korrekturen und Ansprüchen, immer setzt er noch einen drauf.“
Fertighaus. Fertigpizza. Flugzeug, Zug, Schiffe sind fertig, also bereit zur Abfahrt. Meine Arbeit, der Garten, die Baustelle, mein Projekt, die Wäsche, der Neubau, die Reparatur sind (endlich) fertig, auch wenn weitere Verbesserungen durchaus vorgenommen werden könnten. Oder werden und werden nicht fertig. Fix und fertig. Auf die Plätze – Fertig – Los. Das hat mir ehrlich gesagt schon früher immer am besten gefallen.
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Fertig
Ich schließe meine Augen und höre ein Menge:
"Ich habe fertig.“ Insider erinnern sich natürlich sofort an den genervten Spruch, mit dem seinerzeit 1998 der frustrierte FC Bayern Trainer Trappatoni die Presskonferenz beendete, aufstand und den Raum verließ. Er sagte auch „was erlauben Strunz? und „schwach wie eine Flasche leer". Fünfundzwanzig Jahre später sind es Ikonen der deutschen Sprache, gesprochen von einem Italiener.
„Mama, fertig.“ Zum Glück sind diese Zeiten vorbei, als die lieben Kleinen so riefen“, aber die Erinnerung daran wird nie vorbeigehen, und auch nicht das Gefühl, wie stolz ich damals war, dass sie wieder einen weiteren Schritt in der Entwicklung genommen haben. Also keine Windeln mehr kaufen, schleppen, wechseln und entsorgen.
„Essen ist fertig.“ Wie oft habe ich diesen Satz nicht schon gerufen, manchmal zwei-, drei- oder auch viermal, bis die Familie endlich zusammen saß. Und später dann am Tisch, wenn die Jungs wieder loswollten zu ihren Freunden oder zum Sport und es ihnen im schlimmsten Fall auch gar nicht geschmeckt hat oder sie das Gespräch der Eltern nicht interessiert oder auch genervt hat, dann war es an uns Großen, darauf hinzuweisen, „wir sind noch nicht fertig.“
„Du glaubst nicht, wie fertig ich bin. Die Woche war so unglaublich, ich werde versuchen, am Wochenende mal auszuschlafen“. Kenne ich meine Schwester Inga eigentlich anders als müde und erschöpft, überfordert, überanstrengt und einfach fertig? Und in letzter Zeit kommt noch die Krönung dazu. „Mein Chef hat mich doch tatsächlich auf dem Kicker, er macht mich regelrecht fertig mit seinen ständigen Korrekturen und Ansprüchen, immer setzt er noch einen drauf.“
Fertighaus. Fertigpizza. Flugzeug, Zug, Schiffe sind fertig, also bereit zur Abfahrt. Meine Arbeit, der Garten, die Baustelle, mein Projekt, die Wäsche, der Neubau, die Reparatur sind (endlich) fertig, auch wenn weitere Verbesserungen durchaus vorgenommen werden könnten. Oder werden und werden nicht fertig. Fix und fertig. Auf die Plätze – Fertig – Los. Das hat mir ehrlich gesagt schon früher immer am besten gefallen.