Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Experten
WIE
Glücklicherweise gibt es sie noch,
die Experten in allen möglichen Sparten.
Die mir helfen, die mich beraten,
doch erst einmal muss ich warten.
Bis dann einer frei ist,
der für mich da ist,
einer, der sich kümmert,
und Bescheid weiß,
der alles in die Hand nimmt,
der das Gefühl gibt, dass alles stimmt.
Mein Experte,
nur um mein Wohl bedacht.
In Betten-, Küchen- oder sonstigen Läden,
bei Elektrogeräten oder Heimwerkermärkten,
beim Abschluss von Verträgen,
und all meinem Bestreben, Neuland zu betreten.
Experten, die mich beraten,
in dem sie mich erst mal fragen,
wozu will ich was haben.
Wie will ich es nutzen,
und was für ein Typ ich bin.
Mehr sportlich oder bequem,
mehr ängstlich oder riskant,
mehr hochwertig und elegant
oder lieber billig und wenig imposant.
Für alles eigene Sparten,
Unterscheidungen, von denen ich nicht wusste,
dass man sich vorher schon entscheiden musste.
Und wenn dann der Experte zu reden beginnt,
mich in die neue Materie einstimmt
und erwartet, dass man seine Empfehlung übernimmt,
weil er als Experte,
sich einfach besser auskennt.
Vor allem, wenn es um was Technisches geht,
ist der Experte besonders beredt,
warum er gern Monologe hält,
die außer ihm keiner versteht.
und zum Schluss noch eine Fragen stellt,
bevor er für mich die Entscheidung fällt.
Viel später dann,
wenn es um den einen oder anderen Fehler geht,
der Verkäufer auf das Garatierkärtchen späht,
sich bei mir wieder alles um fehlende Worte dreht.
Weil ich nicht fehlerfrei, den Schaden beschreiben kann:
„Da stimmt was nicht,
das ruckelt so komisch,
der zeigt mir nichts an.“
Doch bevor der Experte gesteht,
auch nicht zu wissen,
warum es nicht geht.
Dass er selber nicht weiß, woher und wohin,
mich mit unzähligen Worten belehrt,
mir alles mögliche andere erklärt,
nur was ich, ein Kunde, sich denkt,
ist sowieso meistens verkehrt.
Bis sich mir die Frage stellt,
wie der Experte sich wohl zu Hause verhält.
Ob alles säuberlich sortiert
an richtiger Stelle positioniert,
oder ob er auch auf ständiger Suche ist
nach Garantiebescheinigung und Einkaufsquittung,
keine Lust verspürt, Gebrauchsanweisungen zu lesen,
oder sich mit Kleingedruckten abzugeben,
und auch nicht bereit ist, alles nach Vorschrift zu pflegen.
Experten sind wir alle doch nur hinter dem Tresen,
im Job, am Schreibtisch mimen wir die klugen Wesen,
ziehen die Krawatte an,
stecken uns Namenschildchen an
und spielen den Fachmann,
dem keiner was vormachen kann.
Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Experten
WIE
Glücklicherweise gibt es sie noch,
die Experten in allen möglichen Sparten.
Die mir helfen, die mich beraten,
doch erst einmal muss ich warten.
Bis dann einer frei ist,
der für mich da ist,
einer, der sich kümmert,
und Bescheid weiß,
der alles in die Hand nimmt,
der das Gefühl gibt, dass alles stimmt.
Mein Experte,
nur um mein Wohl bedacht.
In Betten-, Küchen- oder sonstigen Läden,
bei Elektrogeräten oder Heimwerkermärkten,
beim Abschluss von Verträgen,
und all meinem Bestreben, Neuland zu betreten.
Experten, die mich beraten,
in dem sie mich erst mal fragen,
wozu will ich was haben.
Wie will ich es nutzen,
und was für ein Typ ich bin.
Mehr sportlich oder bequem,
mehr ängstlich oder riskant,
mehr hochwertig und elegant
oder lieber billig und wenig imposant.
Für alles eigene Sparten,
Unterscheidungen, von denen ich nicht wusste,
dass man sich vorher schon entscheiden musste.
Und wenn dann der Experte zu reden beginnt,
mich in die neue Materie einstimmt
und erwartet, dass man seine Empfehlung übernimmt,
weil er als Experte,
sich einfach besser auskennt.
Vor allem, wenn es um was Technisches geht,
ist der Experte besonders beredt,
warum er gern Monologe hält,
die außer ihm keiner versteht.
und zum Schluss noch eine Fragen stellt,
bevor er für mich die Entscheidung fällt.
Viel später dann,
wenn es um den einen oder anderen Fehler geht,
der Verkäufer auf das Garatierkärtchen späht,
sich bei mir wieder alles um fehlende Worte dreht.
Weil ich nicht fehlerfrei, den Schaden beschreiben kann:
„Da stimmt was nicht,
das ruckelt so komisch,
der zeigt mir nichts an.“
Doch bevor der Experte gesteht,
auch nicht zu wissen,
warum es nicht geht.
Dass er selber nicht weiß, woher und wohin,
mich mit unzähligen Worten belehrt,
mir alles mögliche andere erklärt,
nur was ich, ein Kunde, sich denkt,
ist sowieso meistens verkehrt.
Bis sich mir die Frage stellt,
wie der Experte sich wohl zu Hause verhält.
Ob alles säuberlich sortiert
an richtiger Stelle positioniert,
oder ob er auch auf ständiger Suche ist
nach Garantiebescheinigung und Einkaufsquittung,
keine Lust verspürt, Gebrauchsanweisungen zu lesen,
oder sich mit Kleingedruckten abzugeben,
und auch nicht bereit ist, alles nach Vorschrift zu pflegen.
Experten sind wir alle doch nur hinter dem Tresen,
im Job, am Schreibtisch mimen wir die klugen Wesen,
ziehen die Krawatte an,
stecken uns Namenschildchen an
und spielen den Fachmann,
dem keiner was vormachen kann.