Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Dranbleiben
WIE
Kai hatte lange Zeit keine Vorstellung davon, was er später mal werden sollte. Anders als seine drei älteren Geschwister, die genau wussten, was sie studieren und welchen Beruf sie ergreifen werden. Kai hingegen hatte sich zunächst mal in Sozialpädagogik und Kommunikationswissenschaft eingeschrieben. Sein eigentliches Interesse galt jedoch seinem Job im Tierheim. Erst sehr viel später wurde ihm klar, auf einen Studienabschluss zu verzichten, da war er schon längst erfolgreich als Hundetrainer unterwegs. Sein Ruf als Fachmann für besondere Problemfälle war weit überregional bekannt, und kurz darauf wurde ihm eine eigene Sendung im Fernsehen angeboten. Sein Buch, 'Was wir aus der Kommunikation mit Tieren lernen können', wurde ein Bestseller.
Jenny wuchs mit zwei Brüdern auf. Das ausschließliche Interesse für Mofas, Mopeds und später für eigene Autos ließ sie oft alleine da stehen. Auf Wunsch ihrer ängstlichen Mutter fuhr sie bis zum 18. Lebensjahr nur Fahrrad. Die Ausbildung als Kindergärtnerin ließ sie in die Stadt ziehen. Ihre Brüder blieben der Heimat auf dem Land treu, heirateten früh, die Vorliebe für schnelle Autos beschränkte sich von da an auf familienfreundliche Vans. Jenny machte kurz nach ihrer ersten Festanstellung den Motorradführerschein, kaufte sich eine eigene Maschine und lernte schnell auf gemeinsamen Ausflugstouren weitere motorradbegeisterte Frauen kennen, mit einer von ihnen lebt sie seitdem zusammen.
Die träumerische Art von Dennis machte die Jugend und Schulzeit nicht einfach. Die fehlende Anerkennung seiner Interessen führte nicht nur zu Auseinandersetzungen mit Lehrern und Schulleitung. Der viele Frust sorgte dafür, dass er die meiste Zeit des Schulalltags nur leicht bekifft ertrug. Sein Faible für Fantasy- und anderen obskuren Geschichten blieb aber sein Geheimnis. Während der beruflichen Tätigkeit als Webdesigner veröffentlichte er seine ersten Geschichten, bis ihn ein befreundete Deutschlehrer ansprach, weil dringend Fachleute für ein Weiterbildungsseminar zum Thema „Fantasy-Geschichten-Schreiben“ gesucht würden. Da hatte Dennis aber schon längst einen Lehrauftrag an der Universität.
Sabrinas Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch, Spanisch verdankte sie letztlich ihrer Liebe fürs Stricken. Schließlich beherrscht sie diese Sprachen so gut, weil sie immer schon nebenher Radiosender und Hörbücher in verschiedenen Sprachen hörte. Zwanzig Jahre später langweilte sie sich im Job als Übersetzerin im EU Parlament zusehends, da sich Themen und Diskussionen wiederholten, dass auch die KI sie übersetzen könnte. Per Zufall kam sie auf die Idee, Videos zu produzieren, bei denen sie nahezu gleichzeitig in vier Sprachen Strickanleitungen gab und kleine Geschichten über die verschiedener Länder Europas miteinfliessen ließ. Mit ihrer sympathischen Art, ihrer Stimme und der Lässigkeit, mit der sie zwischen den Sprachen wechselte, wurde sie im Netz sehr erfolgreich in ganz Europa.
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Kai hatte lange Zeit keine Vorstellung davon, was er später mal werden sollte. Anders als seine drei älteren Geschwister, die genau wussten, was sie studieren und welchen Beruf sie ergreifen werden. Kai hingegen hatte sich zunächst mal in Sozialpädagogik und Kommunikationswissenschaft eingeschrieben. Sein eigentliches Interesse galt jedoch seinem Job im Tierheim. Erst sehr viel später wurde ihm klar, auf einen Studienabschluss zu verzichten, da war er schon längst erfolgreich als Hundetrainer unterwegs. Sein Ruf als Fachmann für besondere Problemfälle war weit überregional bekannt, und kurz darauf wurde ihm eine eigene Sendung im Fernsehen angeboten. Sein Buch, 'Was wir aus der Kommunikation mit Tieren lernen können', wurde ein Bestseller.
Jenny wuchs mit zwei Brüdern auf. Das ausschließliche Interesse für Mofas, Mopeds und später für eigene Autos ließ sie oft alleine da stehen. Auf Wunsch ihrer ängstlichen Mutter fuhr sie bis zum 18. Lebensjahr nur Fahrrad. Die Ausbildung als Kindergärtnerin ließ sie in die Stadt ziehen. Ihre Brüder blieben der Heimat auf dem Land treu, heirateten früh, die Vorliebe für schnelle Autos beschränkte sich von da an auf familienfreundliche Vans. Jenny machte kurz nach ihrer ersten Festanstellung den Motorradführerschein, kaufte sich eine eigene Maschine und lernte schnell auf gemeinsamen Ausflugstouren weitere motorradbegeisterte Frauen kennen, mit einer von ihnen lebt sie seitdem zusammen.
Die träumerische Art von Dennis machte die Jugend und Schulzeit nicht einfach. Die fehlende Anerkennung seiner Interessen führte nicht nur zu Auseinandersetzungen mit Lehrern und Schulleitung. Der viele Frust sorgte dafür, dass er die meiste Zeit des Schulalltags nur leicht bekifft ertrug. Sein Faible für Fantasy- und anderen obskuren Geschichten blieb aber sein Geheimnis. Während der beruflichen Tätigkeit als Webdesigner veröffentlichte er seine ersten Geschichten, bis ihn ein befreundete Deutschlehrer ansprach, weil dringend Fachleute für ein Weiterbildungsseminar zum Thema „Fantasy-Geschichten-Schreiben“ gesucht würden. Da hatte Dennis aber schon längst einen Lehrauftrag an der Universität.
Sabrinas Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch, Spanisch verdankte sie letztlich ihrer Liebe fürs Stricken. Schließlich beherrscht sie diese Sprachen so gut, weil sie immer schon nebenher Radiosender und Hörbücher in verschiedenen Sprachen hörte. Zwanzig Jahre später langweilte sie sich im Job als Übersetzerin im EU Parlament zusehends, da sich Themen und Diskussionen wiederholten, dass auch die KI sie übersetzen könnte. Per Zufall kam sie auf die Idee, Videos zu produzieren, bei denen sie nahezu gleichzeitig in vier Sprachen Strickanleitungen gab und kleine Geschichten über die verschiedener Länder Europas miteinfliessen ließ. Mit ihrer sympathischen Art, ihrer Stimme und der Lässigkeit, mit der sie zwischen den Sprachen wechselte, wurde sie im Netz sehr erfolgreich in ganz Europa.