Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Ab und zu ein bisschen
RAU
Nass geschwitzt wacht er auf und sieht auf die Uhr. Zwei Uhr zehn. Wirft die Decke zurück und schiebt sich in die Küche, öffnet den Kühlschrank und will zur geöffneten Weinflasche greifen. Doch da ist sie wieder, die Stimme aus dem Traum.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, ist doch alles nicht so schlimm?
So ist’s, genau so.
Alles Verlockende, alles Geheimnisvolle zieht dich an?
Na klar.
Ich sag's nur dir.
Ah hör‘ auf, natürlich immer nur ein bisschen.
Natürlich, nur ab und zu ein bisschen.
Genau.
Das sagen alle.
Habe alles im Griff, wäre ja gelacht.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, ist doch alles nicht so schlimm? Oder doch leben auf Messers Schneide?
Du wieder.
Nur ein bisschen, oder doch mehr oder gar alles?
Was dagegen? Das ist's doch, was Spaß macht.
Insolvenzen, Krankheiten, Tod gar inbegriffen?
Hör‘ auf, es ist doch nur ab und an ein bisschen.
Denkst du. Wirst aber vielleicht einfach Pech haben?
Nun mal' mal nicht gleich den Teufel an die Wand.
Alles Verbotene, alles Verlockende zieht dich an?
Ab und zu ein bisschen, das ist gut, das brauche ich.
Immer weiter auf Kante?
Wäre ja sonst langweilig.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, alles kein Problem, ist doch nicht so schlimm. Ich schaffe das, denken alle.
Genau, so einer bin ich, ganz klar.
Ich wollte es nur gesagt haben.
Ich kriege das hin, wäre ja gelacht, und nun verschwinde.
Da steht sie, die gut gekühlte Weinflasche, und schon greift er sie sich. Nimmt sich ein Glas, und mit dem ersten Schluck hört er endlich nur noch die Stille nachts um viertel nach zwei.
Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Ab und zu ein bisschen
RAU
Nass geschwitzt wacht er auf und sieht auf die Uhr. Zwei Uhr zehn. Wirft die Decke zurück und schiebt sich in die Küche, öffnet den Kühlschrank und will zur geöffneten Weinflasche greifen. Doch da ist sie wieder, die Stimme aus dem Traum.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, ist doch alles nicht so schlimm?
So ist’s, genau so.
Alles Verlockende, alles Geheimnisvolle zieht dich an?
Na klar.
Ich sag's nur dir.
Ah hör‘ auf, natürlich immer nur ein bisschen.
Natürlich, nur ab und zu ein bisschen.
Genau.
Das sagen alle.
Habe alles im Griff, wäre ja gelacht.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, ist doch alles nicht so schlimm? Oder doch leben auf Messers Schneide?
Du wieder.
Nur ein bisschen, oder doch mehr oder gar alles?
Was dagegen? Das ist's doch, was Spaß macht.
Insolvenzen, Krankheiten, Tod gar inbegriffen?
Hör‘ auf, es ist doch nur ab und an ein bisschen.
Denkst du. Wirst aber vielleicht einfach Pech haben?
Nun mal' mal nicht gleich den Teufel an die Wand.
Alles Verbotene, alles Verlockende zieht dich an?
Ab und zu ein bisschen, das ist gut, das brauche ich.
Immer weiter auf Kante?
Wäre ja sonst langweilig.
Bier, Wein, Schnaps, Zigaretten, Schokoladen, Wetten, Spiele, Pornos, schnelles Fahren, alles kein Problem, ist doch nicht so schlimm. Ich schaffe das, denken alle.
Genau, so einer bin ich, ganz klar.
Ich wollte es nur gesagt haben.
Ich kriege das hin, wäre ja gelacht, und nun verschwinde.
Da steht sie, die gut gekühlte Weinflasche, und schon greift er sie sich. Nimmt sich ein Glas, und mit dem ersten Schluck hört er endlich nur noch die Stille nachts um viertel nach zwei.