Texte zum Alltäglichen -
der wöchentliche Schreibblog
Was hinter dir liegt
WIE
Der Wetterdienst gibt für dieses Wochenende eine hohe Warnstufe heraus, das Klima schlägt mal wieder Kapriolen. Also besser zu Hause bleiben, die Zeit nutzen. Vielleicht ein Tag zum Aufräumen? Für alles, was man schon lange erledigen wollte? Ablagefächer durchschauen, in denen sich zu viel angesammelt hat, Stapel, die mit der Zeit angewachsen und auch leicht verstaubt sind, viel viel bedrucktes Papier überall.
Alles was so in Taschen, in Mänteln und Jacken mit nach Hause kommt, eingesammelt und mal eben kurz mitgenommen von Ausflügen, Unternehmungen, Besichtigungen. Als Andenken, in der Hoffnung, etwas von besonderen Momenten festzuhalten. Oder was durch den Briefkasten ins Haus kommt, halbwegs interessant und so wichtig, dass es sich lohnt, irgendwann später noch mal reinzuschauen. Für die Zeit, in der genügend Zeit da ist. Heute wäre so ein Tag. Aber wirklich viel Zeit ist da auch nicht. Zumindest nicht genug, um alles zu lesen und genauer zu studieren.
Vielleicht doch besser gleich den Papierkorb mit einbeziehen und realistisch bleiben. Sich selbstkritisch fragen, ob es nicht trügerisch ist, dieses Offenhalten einer letzten Möglichkeit. Also besser ab damit in den Papierkorb. Aber das ist gleichzeitig auch so endgültig und unwiderruflich.
Dabei passiert es immer wieder, nahezu ein Leben lang, die Begeisterung und Freude, die im Moment so stark ist, und das Verlangen stärkt, etwas davon festhalten zu wollen, den Nachklang eines guten Konzerts, die Eindrücke eines schönen Ausflugs, die Atmosphäre eines außergewöhnlichen Restaurants, eines Films, einer Lesung. Obwohl du weißt, dieses Licht verblasst schnell und wird von anderem, aktuellerem ersetzt, werden immer wieder Flyer, Kataloge, Programme mitgenommen und aufgehoben.
Also statt Wetterwarnung für den Tag lieber die Einsicht zulassen. Du kennst es doch zu genüge, du weißt Bescheid, was hinter dir liegt, ist hinter dir, ist passiert, ist passé. Und dem Papierkorb recht geben, wenn es dir auch nicht leicht fällt, und auch in Zukunft nicht leicht sein wird. Spätestens dann werden die Vorsätze in Frage gestellt, wenn du wieder etwas suchst und du dir nicht sicher bist; Das hatte ich doch, das muss irgendwo sein. Aber wo? Oder habe ich es doch weggeschmissen? Wenn ja, eigentlich schade, Das nächste Mal passe ich besser auf, bevor ich den Papierkorb bemüh. Und schon ist es wieder da, dieses kleine „Aufbewahrungsteufelchen“.
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Der Wetterdienst gibt für dieses Wochenende eine hohe Warnstufe heraus, das Klima schlägt mal wieder Kapriolen. Also besser zu Hause bleiben, die Zeit nutzen. Vielleicht ein Tag zum Aufräumen? Für alles, was man schon lange erledigen wollte? Ablagefächer durchschauen, in denen sich zu viel angesammelt hat, Stapel, die mit der Zeit angewachsen und auch leicht verstaubt sind, viel viel bedrucktes Papier überall.
Alles was so in Taschen, in Mänteln und Jacken mit nach Hause kommt, eingesammelt und mal eben kurz mitgenommen von Ausflügen, Unternehmungen, Besichtigungen. Als Andenken, in der Hoffnung, etwas von besonderen Momenten festzuhalten. Oder was durch den Briefkasten ins Haus kommt, halbwegs interessant und so wichtig, dass es sich lohnt, irgendwann später noch mal reinzuschauen. Für die Zeit, in der genügend Zeit da ist. Heute wäre so ein Tag. Aber wirklich viel Zeit ist da auch nicht. Zumindest nicht genug, um alles zu lesen und genauer zu studieren.
Vielleicht doch besser gleich den Papierkorb mit einbeziehen und realistisch bleiben. Sich selbstkritisch fragen, ob es nicht trügerisch ist, dieses Offenhalten einer letzten Möglichkeit. Also besser ab damit in den Papierkorb. Aber das ist gleichzeitig auch so endgültig und unwiderruflich.
Dabei passiert es immer wieder, nahezu ein Leben lang, die Begeisterung und Freude, die im Moment so stark ist, und das Verlangen stärkt, etwas davon festhalten zu wollen, den Nachklang eines guten Konzerts, die Eindrücke eines schönen Ausflugs, die Atmosphäre eines außergewöhnlichen Restaurants, eines Films, einer Lesung. Obwohl du weißt, dieses Licht verblasst schnell und wird von anderem, aktuellerem ersetzt, werden immer wieder Flyer, Kataloge, Programme mitgenommen und aufgehoben.
Also statt Wetterwarnung für den Tag lieber die Einsicht zulassen. Du kennst es doch zu genüge, du weißt Bescheid, was hinter dir liegt, ist hinter dir, ist passiert, ist passé. Und dem Papierkorb recht geben, wenn es dir auch nicht leicht fällt, und auch in Zukunft nicht leicht sein wird. Spätestens dann werden die Vorsätze in Frage gestellt, wenn du wieder etwas suchst und du dir nicht sicher bist; Das hatte ich doch, das muss irgendwo sein. Aber wo? Oder habe ich es doch weggeschmissen? Wenn ja, eigentlich schade, Das nächste Mal passe ich besser auf, bevor ich den Papierkorb bemüh. Und schon ist es wieder da, dieses kleine „Aufbewahrungsteufelchen“.